Tiamat - Moonspell - Flowing Tears

20.03.2002 - Graz, Orpheum


Den Abend eröffnen durften Flowing Tears aus Deutschland, die, wie im Orpheum üblich, auch als Vorgruppe mit tollem Sound und etwas Licht ausgestattet wurden. Die Newcomer-Band wurde vom (noch etwas spärlich vorhandenem) Publikum mit zurückgehaltenem Applaus gewürdigt, absolvierten so ca. 45 Minuten einen soliden Auftritt und hinterließen einen guten Eindruck. Man kann sicher gespannt sein, was diese junge Band noch an Potential in sich birgt.

Das Rätselraten, welche Band nun als nächstes auftreten würde, hatte ein Ende, als ein riesiges Moonspell - Zeichen von der Decke herabschwebte und Fernando Ribeiro mit einer Laterne aus der Dunkelheit trat... - wie sich später (ja, es gelang uns, ein Interview mit den Herrschaften zu führen!) herausstellen sollte, wurde die Reihenfolge Moonspell - Tiamat von der Plattenfirma vorgeschrieben. Eröffnet wurde die Show mit "Rapaces" und "Devil Red" vom aktuellen Album, gefolgt von "Opium" und "Wolfshade". Zu diesem Zeitpunkt konnte man bereits einen Gutteil der Garderobe von Sänger Fernando bewundern, von der roten Kardinalsrobe über Glitzerpulli bis zu fein-säuberlich gebastelten Leonardo-da-Vinci-Flügeln war alles dabei, die Kleidung würde öfters als bei einem Britney Spears-Konzert gewechselt. Das Programm dauerte ca. 1 Stunde und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Nummern von "Darkness and Hope". Erst als Zugabe gab es den Kultsong "Full Moon Madness" und das portugiesische "Os Senhores Da Guerra". Trotz heftiger Zurufe aus dem Publikum wurde "Alma Mater" nicht gespielt. Schluchz. Dennoch war das Konzert mitreißend gespielt und die Show im großen und ganzen mehr als gelungen.

Nach 20 min Umbaupause enterten dann letzendlich Tiamat die Bühne - in bester Spiellaune... Da es ja eine neue CD (Judas Christ) zu feiern gibt, wurden natürlich fast nur neue Songs gespielt. Ausnahmen waren ein Medley von der Wildhoney ("Whatever That Hurts", "The Ar"), "Cold Seed" von der Deeper Kind of Slumber und noch ein zwei Dinger von Skeleton Skeletron...
Sätestens nach den Wildhoney-Songs war das Publikum aus dem Häuschen (für das Grazer Publikum zumindest, das sonst ja relativ kühl ist...); war ja auch zu gut, was da musikalisch, tontechnisch und lichtmäßig geboten war (war doch das Licht bei Moonspell schon überdurchschnittlich, kamen noch ein "Sternenhimmel" bei "the Ar" im Hintergrund und überhaupt noch bewegte Scheinwerfer zum Einsatz). Nur war es auf der Bühne von Seiten der Bands, die sich ausser spärlichen Stellungswechseln kaum bewegten, etwas statisch. Einer der Höhepunkte war sicher "Vote for Love", bei der die Backgroundvocals von Stephanie von Flowing Tears mitgetragen wurden.
Als dann als Zugabe noch u.a. "Gaia" zu hören war, gingen nur glückliche Gestalten der Finsternis (=wir) nach Hause...

 

Bleibt nur anzumerken: warum wurden Moonspell als Headliner umworben und nicht Tiamat? Eine Frage, deren Antwort wohl die Metalwelt verändern würde....
Und: sobald wir sie fertig haben, könnt Ihr Euch O-Töne von Fernando und Mike von Moonspell, Stephanie von Flowing Tears und ein kurzes Statement von dem sehr redseeligen Johann von Tiamat *g* ziehen....

Sandra, Vroni & Chris